Oje - die Katze muss zum Tierarzt!

Transportbox-Training

Kennen Sie das? Ihr Stubentiger hat Termin beim Tierarzt, Sie holen die Transportbox hervor - und Ihre Katze ist nirgends zu finden!  Die Katze verbindet die Transportbox mit etwas Unangenehmen und will sich dem natürlich entziehen. Sie packen die Katzen dann mehr oder weniger mit Nachdruck in die Box, und sind bereits beide gestresst, bevor der Tierarzt Termin losgeht.

Da die Situation in einem Katzenleben nicht zu vermeiden ist, wäre es doch besser, wenn die Katze da kooperativer wäre. Das kann man mit etwas Vorarbeit gut erreichen mit einem Transportboxtraining.

Ziel ist es, dass Ihre Katze freiwillig in die Transportbox geht.

Ich habe daher unsere grosse Transportbox ständig im Wohnzimmer stehen, und lege immer wieder beliebtes Spielzeug hinein, oder auch mal ein Leckerli.

trapobox.jpg

Bauen Sie die Türe der Transportbox ab, oder rollen sie sie hoch wie in meinem Fall. Stellen Sie Ihre Transportbox doch mal mit einer Kuscheldecke an einen Lieblingsplatz Ihrer Katze.

Lassen Sie Transportbox einfach stehen.

Sie brauchen sie der Katze nicht zeigen, sagen Sie nichts und lassen Ihre Katze in Ruhe und die Transportbox da einfach stehen.

Sollte Ihre Katze nach einiger Zeit der Gewöhnung in die Transportbox gehen, um darin zu schlafen, beachten Sie das einfach gar nicht.

Nach einiger Zeit der Gewöhnung nehmen Sie sich  Clicker und Leckerlis und natürlich ihre Katze und die Transportbox vor.

Clicken Sie jeden kleinen Blick auf die Transportbox , ein daran reiben, und alles was Ihre Katze mit der Box macht, und belohnen sie jede Interaktion mit der Box ausreichend.

Wichtig ist, dabei langsam vorzugehen, jede Katze hat ein anderes Tempo, wie sie sich an neue Dinge gewöhnen will.


trapo3.jpg

Manche Katzen lassen sich animieren, indem man das Leckerli nach dem Blickkontakt mit der Box ein wenig in den Eingang wirft, sodass Ihre Katze es sich von dort holen kann.

Wenn sie das tut, können Sie erneut clicken, denn Ihre Katze ist schon ein wenig in der Box. Bestätigen Sie jeden Schritt den sie weiter in die Transportbox geht.
Es wird nicht lange dauern und Ihre Katze sitzt zum ersten Mal ohne Angst oder Stress in der Box, wie unser Brownie hier.


Brownie_trapobox.jpg

Der nächste Schritt ist das Schliessen der Türe zu üben.
Daher sollten Sie, nach einigen Tagen des Übens, die Türe in die Transportbox einbauen. Wenn die Katze in der Box ist und Sie geclickt haben, halten Sie ihr das Leckerli einfach hin, sodass die Katze sich umdrehen muss um an das Leckerli zu kommen.

Beim Tür-Training ist es wichtig, dass Ihre Katze alles sehen kann, denn nur das große Unbekannte macht ängstlich.

Sobald Ihre Katze richtig herum sitzt,  können Sie beginnen, die Türe in vielen kleinen Schritten zu schließen, mal mehr, mal weniger. Bringen Sie Abwechslung ins Training.

Wichtig ist, dass Sie immer darauf achten, dass es nicht zu viel auf einmal für Ihre Katze ist. Viele dieser Schritte können lange dauern.

Sobald Sie die Tür komplett schliessen konnten, beginnt das Bewegungstraining.

Dieses simuliert den Weg zum Tierarzt, denn die Transportbox bewegt sich dabei oft sehr viel, sei es, dass Sie die Katze in der Transportbox zum Auto tragen, oder öffentlich zum Tierarzt fahren.

Wenn Ihre Katze auch mit diesen Bewegungen vertraut ist, verliert sie immer mehr ihre Angst.

Für das Bewegungstraining hebt man die Transportbox kurz an,  clickt, belohnt, und stellt die Transportbox schnell wieder ab, Türe öffnen nicht vergessen, damit die Katze wieder gehen kann.

Das Ganze wird immer mehr gesteigert,  bis die Box mit der Katze drin durch verschiedene Räume und Höhen getragen werden kann ohne dass Ihre Katze darin Angst bekommt.

Zum Abschluss, falls Sie ein Auto haben, können Sie die Katze in der Transportbox in das Auto stellen und belohnen sie dort. Danach Katze im Transportkorb wieder in die Wohnung zurück tragen, Türe öffnen, und die Katze freilassen.  Nach einiger Zeit, können Sie auch den Motor starten, später um den Block fahren bzw. auch weitere Distanzen üben, falls Ihre Katze mal zu einem Spezialisten weiter weg gebracht werden muss.

Damit haben Sie einen grossen Schritt zu weniger Stress für Ihre Katze gemacht.
Ich empfehle, dass Sie die Trainigseinhaiten immer wieder mal wiederholen, damit die Katze dies auch weiterhin als ganz normal empfindet.
Dann steht einem stressfreiem Transport zum Tierarzt nichts mehr im Wege!